Wir haben beschlossen einen Wochenendtrip in den Norden zu machen, um endlich mal die Polarlichter zu sehen. Dafür haben wir Fort McMurray ausgewählt, ein Ort der 450 Kilometer nördlich von Edmonton liegt. Zwar ist man dort nicht auf der selben Höhe, wie in Norwegen, aber durch die wenige Lichtverschmutzung ist die Chance da, die Polarlichter zu sehen. Wir haben ein ganzes Haus auf Airbnb gemietet. Mit drei Schlafzimmern, vier Bädern, einer großen Küche und einem Wohnzimmer hat sich das wie echter Luxus für die Tage angefühlt. Es tat gut, die Plastikmatratze aus der Hub Mall gegen ein richtiges Bett einzutauschen. Abends haben wir ein paar Bier getrunken, Spiele gespielt und Line Dance getanzt. Ich kann jetzt zu Footlose tanzen!Am Sonntag sind wir mit Schneeschuhen durch einen Wald in der Stadt gewandert. Dort sind wir einen Rundweg gelaufen, der teilweise steile Wege hatte. Durch die Schuhe hatten wir aber guten Grip und sind nicht abgerutscht. Die Kulisse war mit der verschneiten Landschaft sehr schön anzuschauen.Nach der Wanderung war noch Zeit und wir haben uns die Ölplantagen im Ort Fort McKay, etwas weiter nördlich angeschaut. Als ich erzählt habe, dass ich nach Fort McMurray fahre, haben meine Kommilitonen gelacht und gesagt, dass es dort sehr hässlich sei und es als sehr umweltfeindlich gilt. Das musste ich mir natürlich auch anschauen. Die riesigen Kraftwerke neben der Straße haben mich beeindruckt, vielleicht sogar eher bedrückt. Der ganze Himmel war grau durch den Rauch und das Feuer, dass aus den Rohren kam. Riesige Autos (Catterpillars) fuhren in den Gräben rum und andauernd haben Tanklaster das Gelände verlassen.Abends haben wir mit viel Glühwein den Tag ausklingen lassen. Das hat sich echt angefühlt, wie in Deutschland und ich muss sagen, es hat mich auch ziemlich erwischt. Wir wollten aber lange wach bleiben, um später noch zu versuchen, die Polarlichter zu sehen. Also haben wir ein paar Spiele gespielt und unsere Line Dance Fähigkeiten weiter verbessert. Um zwei Uhr dachten wir uns, dass wir bald mal raus müssen. Meine Motivation hat sich in Grenzen gehalten, da es sehr kalt und windig war und ich echt müde war. Hilft nichts, also sind wir mit Schneehosen und dicken Jacken Richtung Norden gelaufen. Die Hoffnung war nicht groß, denn die Chance lag bei 22% und es war etwas bewölkt.
Nach ca. 10 Minuten Fußweg haben sich die Wolken aufgelöst und wir haben einen leichten Streifen am Himmel entdeckt. Es wurde mehr und mehr und ich konnte nicht mehr aufhören, nach oben zu schauen. Die Freude war sehr groß!
Der Himmel war teilweise großflächig grün und die Lichter haben sich bewegt. Es hat den Eindruck gemacht, dass sie tanzen, manchmal konnte man sogar verschiedene Farben erkennen.Wir sind einige Zeit rumgelaufen und haben nur nach oben geschaut. Das beste Gefühl war es, auf dem Boden zu liegen und einfach in den Himmel zu starren. Das konnte man leider nicht zu lange machen, da der Boden ziemlich kalt war. Wir hatten echt ein unglaubliches Glück, denn nach ca. einer Stunde waren die Lichter auch schon wieder weg. Wir sind also zufällig genau zur richtigen Zeit rausgegangen.
Ich bin ziemlich glücklich, dass ich diesen Punkt nun auch von meiner Bucket-List streichen kann und kann es immer noch nicht ganz fassen.
1 Kommentar
Liebe Emma, wunderschöne Fotos, wir freuen uns, dass du dass erleben durftest.
Glück muss man haben 👍🐞
Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß 👏