Es ist Reading Week von der University of Alberta. Das heißt eine Woche Zeit, um runterzukommen und Dinge für die Uni zu erledigen. Die beste Zeit, um einen Roadtrip zu machen. Fanny, Chrissi, Jasmin und ich machen also einen Roadtrip durch Washington. Seattle, Forks von Twilight und viele andere spontane Besichtigungen stehen auf dem Plan. Ich bin sehr gespannt und werde hier jeden Tag tracken.
Tag 1
Der erste Tag bestand nur daraus, im Auto zu sitzen. Von Edmonton bis nach Washington ist es ein ganzes Stück zu fahren. Unser erstes Ziel ist ein AirBnb in Abbotsford, British Columbia, in dem wir die erste Nacht verbringen. Morgens um 9:30 sind wir, nachdem wir das Auto gemietet haben, mit großer Vorfreude losgefahren. Ich wusste, dass es eine sehr lange Fahrt wird, also habe ich mir Häkelsachen, etwas zu lesen, zu schreiben und viele Snacks mitgenommen. Der Weg hat uns durch die Rocky Mountains und Jasper geführt, wo wir in einige Schneestürme geraten sind. Die Sicht war manchmal nicht weiter als 10 Meter und die Straßen voll mit Schnee. Wir hatten aber keine andere Wahl und mussten weiter fahren. Irgendwie haben wir die Zeit rum bekommen und es wurde langsam dunkel. Nach etwa 11 Stunden Fahrt haben wir eine Dinner-Pause bei Tim Hortons gemacht, da wir alle ziemlich Hunger hatten. Wir hatten noch ein paar Stunden vor uns und sind weitergefahren, also wir plötzlich Schilder gesehen haben, dass die Straße, die wir die ganze Zeit bis zum Ende fahren mussten, geschlossen ist. Wir sind so lange weitergefahren, bis ein paar Trucks und ein Polizei Auto auf der Straße stand. Jasmin ist ausgestiegen und hat gefragt, ob wir weiterfahren können. Der Officer meinte, dass die Straße sehr rutschig sei, aber wir die ersten sind, die jetzt wieder fahren können. Also wollten wir weiterfahren, was erst nicht so gut geklappt hat, weil es so rutschig war, dass wir nicht mehr vorwärts fahren konnten. Nach ein paar Metern rückwärts ging es los. Vorbei ein einigen umgekippten Trucks und beschädigten Autos am Straßenrand sind wir dann langsam und etwas verängstlicht die Straße gefahren. Alle waren super müde und wir wollten einfach nur noch ankommen und das am besten unverletzt. Die letzten Stunden waren also noch dazu die anstrengensten, aber irgendwie haben wir es zum Ziel geschafft. Um 0:30 und nach 16 Stunden Fahrt sind wir im Airbnb in Abbotsford angekommen. Dort haben wir uns dann direkt schlafen gelegt.
Tag 2
Unser eigentlicher Plan, in den North Cascades National Park zu fahren, mussten wir wir streichen, da die Straße dorthin wegen Schneefällen geschlossen war. Unser Alternativplan waren die Snoqualmie Falls. Dazu mussten wir erst einmal die Grenze in die United States überqueren, was aufregender war, als gedacht. Sie haben uns viele Fragen gestellt und wir mussten alle möglichen Dokumente und Daten da lassen. Nach circa einer halben Stunde war dann alles in Ordnung und wir durften einreisen. Es war ziemlich spannend, durch die kleinen Orte zu fahren und die komischen Schilder am Straßenrand durchzulesen. Ich konnte es schon da bestätigen, dass Amerikaner ziemlich komisch sind. Unser Weg hat uns durch Seattle mit Blick auf die Skyline geführt. Das hat die Vorfreude noch mehr angeregt.Dann sind wir an den Snoqualmie Falls angekommen. Die Wasserfälle waren ziemlich beeindruckend. Ein kleiner Rundweg hat uns durch den Wald zum Flussufer und ein paar Viewpoints geführt. Es war ziemlich kalt und regnerisch, aber wirklich sehr interessant. Besonders cool fand ich die verschiedenen Baumarten, die teilweise beeindruckend groß waren.Anschließend sind wir durch ein paar süße, kleine Dörfer gefahren, Snowqualmie und North Bend. Auf dem Weg haben wir sogar eine Herde von Hirschen gesehen. Die kleinen Orte hatten süße Cafes und viele Vintage Läden, durch die wir gestöbert sind. Dann haben wir uns auf die Suche nach einem Motel gemacht. Das gehört schließlich zu dieser Art Roadtrip dazu. Etwas außerhalb von North Bend haben wir das Edgewick Inn gefunden, das noch Platz für uns hatte. Nachdem das Auto ausgeladen haben, sind wir zum Twede‘s Cafe gefahren, ein Diner in North Bend , der uns auf dem Weg aufgefallen ist. Die Einrichtung und alles drum und dran hat zum Bild eines klassischen Diners gepasst. Es gab sogar vegetarische Burger, die ziemlich gut waren. Am Ende haben wir herausgefunden, dass in diesem Diner die Serie “Twin Peaks“ gedreht wurde. Ziemlich cool.
Das war also der erste richtige Tag. Ohne Plan, aber sehr aufregend.
Tag 3
Der erste Tag in Seattle stand an. Wir haben uns also früh auf dem Weg gemacht. Unser erstes Ziel war die Space Needle, das größte Wahrzeichen von Seattle. Man kann dort hochfahren, jedoch haben wir uns dagegen entschieden, weil es einiges an Geld gekostet hat. Nebenan befindet sich das „Museum Of Pop Culture“, in das wir hineingegangen sind. Es war ein regnerischer Tag, üblich für Seattle, den wir lieber drinnen verbringen wollten. Im Museum haben wir über drei Stunden verbracht und uns alles genau angeschaut. Es ging um verschiedene Musikrichtungen und deren Geschichte, berühmte Filme und viele andere Dinge. Besonders gut hat mir die Hip Hop Sektion, sowie das Soundlab gefallen, indem man selbst Musikinstrumente ausprobieren konnte.Anschließend sind wir zum Farmers Market gefahren. Das ist ein Markt am Wasser, auf dem man alle möglichen Lebensmittel, sowie kleine Souvenirs kaufen kann. Es war sehr interessant zu sehen, was es alles so gibt.
Am Abend haben wir uns dann nur noch auf die Couch ins Airbnb geschmissen und Twilight geschaut. Denn, kleiner Sneakpeak, es geht für uns noch nach Forks, dem Ort indem die Twilight Filme gedreht wurden…
Tag 4
Morgens haben wir einen Rundweg durch den Discovery Park geplant. Das ist ein Park, der etwas nördlich in Seattle liegt. Die vielen großen Bäume haben schon fast das Gefühl vermittelt, dass wir durch einen Wald laufen. Wir sind bis zum West Point gelaufen, wo man einen kleinen Leuchtturm und natürlich das Wasser gesehen hat. Das nächste Ziel war ein Viewpoint im Kerry Park, von dem man einen super schönen Blick über Seattle hatte.Anschließend sind wir ein bisschen durch die verschiedenen Viertel von Seattle gestreift und sind in ein paar kleine Geschäfte gegangen. Besonders gut hat mir das Viertel „Capitol Hill“ gefallen, ein Viertel, dass LGBTQ freundlich und sehr alternativ und bunt ist. Es gab viele kleine süße Läden und Cafes und man konnte an jeder Ecke etwas neues entdecken.Nach dem Gelaufe waren wir ziemlich müde und ausgekühlt. Das beste, was man dann essen kann ist eine Suppe. Also sind wir in ein Restaurant gegangen, was Chrissi herausgesucht hatte: „Ramen Danbo“. Dort gibt es Ramen, die sogar vegan sind. Ich habe die normalen Ramen ohne Schärfe bestellt und ich bin schon dort fast an Schärfe gestorben. Naja, es war wirklich ziemlich lecker und genau das, was ich gebraucht habe.
Tag 5
Die anderen haben heute eine Fahrt zum Mount Rainier gemacht und sind dort gewandert. Leider hat mein Knie wieder etwas weh getan und ich habe entschieden, mir eine Auszeit zu nehmen und einen Tag allein in Seattle zu verbringen. Nach etwas produktiver Zeit im Airbnb habe ich mich auf den Weg in die City gemacht. Mein erster Stopp war Goodwill in Chinatown. Als ich ausgestiegen bin, habe ich gemerkt, dass dort einige komische Leute unterwegs sind, also habe ich zugesehen, dass ich schnell in den Store komme. Der Laden war riesig. Super viele Quadratmeter voll mit Kleidung und anderen Dingen. Sogar Möbel konnte man da kaufen. Ich habe natürlich auch ein paar Schnapper gemacht. Anschließend habe ich mich in einen Aussichtspunkt gesetzt und gezeichnet. Der Blick war wunderschön und ich habe sogar den Sonnenuntergang gesehen.
Mein letztes Ziel war der Laden „Pike Street Press“. Das ist ein kleiner Laden mit mehren, teilweise sehr alten, Druckmaschinen. Man konnte dort alles kaufen, was im Laden handgemacht wurde. Die Designs und Illustrationen waren sehr inspirierend. Dort habe ich auch die Tasche mit den Pilzen und dem kleinen Männchen gemacht.
Tag 6
Der letzte Tag in Seattle stand an. Am besten beginnt man ihn mit einem guten Frühstück. Das hatten wir in einem Donutladen. Zwar war mein Donut ganz schön teuer, aber ich musste sagen, so einen guten Donut hatte ich noch nie in meinem Leben.Anschließend haben wir weiter das Viertel erkundet und sind auf dem Weg zu Goodwill auf einen Buchladen gestoßen, in dem sechs Katzen leben. Der Geruch hat das auf jeden Fall verraten, aber die Katzen waren super süß und weich. Da hatte ich keine Zeit, mir die Bücher anzuschauen.Nach dem Spazieren in der Kälte tut es immer gut, ins Warme zu kommen. Wir sind in das Cafe „Oddfellows“ gegangen. Innen war es sehr schön eingerichtet. Thonet-Kaffeehaus Stühle, eine Backsteinwand, alte Industrielampen haben dem Cafe einen hippen Flair gegeben. Dies habe ich in einer schnellen Skizze festgehalten.Nach dem halben Tag in Seattle und mit Einbruch der Dunkelheit haben wir uns auf den Weg nach Forks gemacht. Die Fahrt dahin hat mit den nebligen Straßen schon den Eindruck vermittelt, den man in den Twilight Filmen bekommt. Im Motel angekommen haben wir uns eine Pizza gekauft und den Tag mit einem kitschigen Weihnachtsfilm ausklingen lassen. Wir waren ganz aufgeregt, den Ort am nächsten Tag zu erkunden.
Tag 7
Forks befindet sich direkt neben dem Hoh-Rainforest. Direkt Morgens haben wir wieder unsere ganzen Sachen ins Auto geladen und sind in den Nationalpark gefahren. Dort sind wir zwei kleine Rundwege gelaufen und haben die Natur bewundert. Ich war noch nie in einem Regenwald und das hat mich wirklich beeindruckt. Riesiege Bäume, voll mit Moos haben uns umgeben. Teilweise sind Bäume umgekippt und wieder neu gewachsen, weshalb komische, surreale Skulpturen entstanden sind.Anschließend ging es zurück nach Forks. Dort haben wir tatsächlich den Truck von Bella aus dem Film gesehen.Es gab viele, kleine Läden mit Twilight Stuff. Ich finde, ich könnte auch gut als Bella in dem Film mitspielen.Der letzte Programmpunkt war der Strand „La Push“. Die Kulisse war eins zu eins, wie aus dem Film und mit der Sonne, die fast untergegangen, ist sehr szenisch. Die Wellen waren so hoch, dass tatsächlich auch ein paar Leute gesurft sind.
Tag 8
Morgens haben wir eine Wanderung entlang des Lake Crescents gemacht. Das ist ein riesiger See, umringt von Bergen. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter: Acht Grad und tatsächlich Sonnenschein. Das Vitamin D können wir gut gebrauchen für den Winter in Edmonton.
Anschließend haben wir einen Stopp an einem kleinen Strand an der Küste gemacht und sind dann Richtung Port Angeles gefahren. Der Ort ist sehr schön gewesen, mit vielen kleinen Cafes und Läden, die alle sehr hipp waren. Nach einem Kakao in einem Cafe haben wir den Ort etwas erkundet.Die Küste war super schön mit dem Abendlicht der Sonne. Man konnte sogar Vancouver Island auf der anderen Seite sehen.
Dann haben wir uns auf dem Weg Richtung Palouse Falls gemacht, die wir am nächsten Tag besichtigen wollten. Zum Dinner haben wir bei „Chipotle“ angehalten. Das ist ein mexikanisches Fast Food Restaurant, dass Tacos und Burritos verkauft und gerade sehr beliebt in Amerika ist. Ich muss sagen, der Burrito war auch echt gut. Nach einer weiteren Stunde Fahrt haben wir im Ort Ellensburg angehalten und verbringen dort nun die Nacht.
Tag 9
Bei Tageslicht konnte man sehen, dass wir uns in der Mitte vom Nirgendwo befinden. Trockenes Gras, weite Landschaften und oft kein einziges Haus kilometerweit.Unser erstes Ziel waren die Palouse Falls. Es war echt überraschend, in dieser trockenen und flachen Landschaft auf einmal einen riesigen Wasserfall zu sehen.Wir waren weit und breit die Einzigen auf der Straße und konnten deshalb kurz anhalten und diese komischen Strohbälle bewundern, die man immer in Filmen sieht.Dann ging es weiter nach Spokane, eine kleine Stadt ca. 2 Stunden Richtung Westen. Die Stadt, wenn man das so nennen kann, war nicht allzu schön. Es gab zwar einen Fluss und einen Wasserfall, aber das Stadtbild war insgesamt etwas trist. Nach einem Cafe und einem Besuch bei Urban Outfitters haben wir uns dann auf den Weg zurück Richtung Kanada gemacht.Nach ein paar Stunden Fahrt und der unproblemtaischen Überquerung der kanadischen Grenze, sind wir im Ort „Cranbrook“ angekommen. Auf dem Parkplatz von Walmart habe ich diese alte Limousine entdeckt. Morgen geht es dann weiter Richtung Edmonton mit einem Zwischenstopp in Calgary.
Tag 10
Das letzte Mal haben wir unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg gemacht. Vor unserem Motel standen diese riesigen Trucks, unser Auto sah im Vergleich dazu winzig aus. Tatsächlich sind die kanadischen noch größer, als die amerikanischen.Wir sind durch das Gebiet der Rocky Mountains gefahren und konnten tatsächlich viel Wildlife sehen. Die ganze Zeit habe ich davon geredet, dass ich Elche sehen möchte und habe schon aufgegeben und dann habe ich tatsächlich drei Elche entdeckt, die auf dem Weg in den Wald waren. Ich bin echt fast ausgerastet. Kurz danach haben wir noch noch Bisons gesehen und viele Rentiere, die direkt neben der Straße standen. Das war wirklich eine tolle Fahrt.Der letzte Stopp war Calgary, das etwa drei Stunden südlich von Edmonton liegt. Die Stadt ist ähnlich aufgebaut, wie Edmonton. Es gibt Downtown, einen Fluss in der Mitte und nicht viel drum herum. Wir sind ein bisschen im Stadtzentrum herumgelaufen und haben uns die Gebäude angeschaut. Es ist eine gute Mischung aus modernen Hochhäusern und Gebäuden aus Stein, die extra etwas auf alt gemacht wurden. Man sieht also nicht nur Holzhäuser, sondern bekommt den Eindruck, in einer Stadt zu sein, die schon etwas länger existiert. Nach ein paar Pommes bei Mc Donalds haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Die Fahrt war etwas anstrengend, weil wir alle sehr müde und teilweise auch krank waren. Doch wir haben es gut gemeistert und sind sogar, als wir angekommen sind noch schnell einkaufen gefahren.
Der Roadtrip endet also hier. 10 Tage mit dem Auto unterwegs durch verschiedenste Städte und Landschaften und unglaublich viele neue Eindrücke, die ich so schnell nicht vergessen werde. Ich kann nicht wirklich sagen, welcher Ort mir am besten gefallen hat, denn die Mischung hat es für mich gemacht. Besonders die verschiedenen Landschaften: von bergig, über Schneelandschaften bis hin zu flachen, trockenen Gebieten war alles dabei und das hat es so interessant gemacht. Trotzdem bin ich froh, jetzt wieder in meinem eigenen Bett in der Hub Mall zu schlafen.
Oh, oh, dass war eine gefährliche Fart durch den Schneesturm und durch die rutschige Straße.
Gott sei Dank ist euch nichts passiert, für euch als Fahranfänger 👏🍀😂
Wir wünschen euch noch ein paar schöne Tage, weiterhin schöne Besichtigungen und eine glückliche Heimkehr 🍀
3 Kommentare
Oh, oh, dass war eine gefährliche Fart durch den Schneesturm und durch die rutschige Straße.
Gott sei Dank ist euch nichts passiert, für euch als Fahranfänger 👏🍀😂
Wir wünschen euch noch ein paar schöne Tage, weiterhin schöne Besichtigungen und eine glückliche Heimkehr 🍀
Sehr schöne Fotos, noch viel Spaß wünsche ich dir 💐🍀
Emma Swan mit Edward und Jacob, made my day 😀