Als ich mir mein Auslandssemester in Kanada vorgestellt habe, musste ich zuerst immer an die super schöne Natur denken. Bis jetzt bin ich nach meiner Anreise nicht aus Edmonton rausgekommen, aber dieses Wochenende war es endlich soweit: Ein Wochenendtrip nach Jasper. Jasper ist eine Kleinstadt in den Rocky Mountains, etwa vier Stunden mit dem Auto von Edmonton entfernt. Da Freitag ein Feiertag in Kanada ist, hatten wir bis Sonntag drei Tage Zeit und sind mit einer Gruppe von zehn Leuten (5 Deutsche, 4 Schweden und 1 Kanadier) nach Jasper gedüst.
Aus dem Auto habe ich dann zum ersten Mal die Kulisse der Rocky Mountains gesehen. Ich konnte gar nicht mehr wegschauen, so schön war der Ausblick. Umringt von von hohen Bergen, bunten Bäumen und einem strahlend blauen Himmel, sind wir in Jasper angekommen.Nach der Ankunft und einem kleinen Pancake Snack in einem Diner haben wir uns auf dem Weg zu unserer ersten Tour gemacht: Der „valley of five lakes“. Wie der Name schon sagt, ist das ein Rundweg, der an fünf verschiedenen Seen lang führt. Die Wanderung war sehr toll. Keine großen Steigungen und wunderschöne Ausblicke auf die Natur. Die Seen sind so klar und türkis, dass man bis auf den Boden sehen kann und sich die Berge im Wasser spiegeln. Also ich kann bezeugen, dass die Fotos im Internet echt sind. Anschließend ging es weiter zu den „Athabasca Falls“. Die Wasserfälle sind sehr bekannt für Jasper und daher auch gut besucht gewesen. Trotz der vielen Menschen haben wir aber einen guten Ausblick gehabt und sind von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt gelaufen. Die Wassermengen, die dort heruntergekommen sind waren so massiv und stark, dass man sich ganz klein und schwach gefühlt hat. Nach diesen zwei Ausflügen und der Autofahrt hatten wir dann genug für den Freitag erlebt und haben den Abend mit Nudeln, Pesto und anschließend ein paar Getränken in einer Bar ausklingen lassen.Auf dem Rückweg konnten wir unseren Augen nicht trauen, denn es standen einfach zwei Hirsche auf der anderen Straßenseite. Wir haben uns alle gefreut, wie kleine Kinder. Anfangs wussten wir auch gar nicht, was das für Tiere sind, denn in Europa sehen Hirsche etwas anders aus. In Englisch sind Hirsche „Elks“ und Elche „Mooses“. Etwas verwirrend, aber wir haben zwei weibliche elks gesehen.Am Samstag stand unsere schwierigste Wanderung an. Wir sind den „Edith Cavell Glacier Trail“ gelaufen. Das ist ein Rundweg, der circa sieben Kilometer lang ist und entlang an einem Gletscher, erst durch Wald und anschließend nach ein paar Höhenmetern auch durch die Berge führt.Hier sieht man unsere Gruppe, wie wir immer weiter nach oben gewandert sind. Teilweise waren die Anstiege sehr steil und steinig, sodass wir ein paar Pausen einlegen mussten. Uns hat der Ehrgeiz jedoch gepackt und wir haben die oberste Spitze des Berges angesteuert. Als ein paar andere gezeigt haben, auf welchen Berg wir gehen wollen, habe ich erstmal gelacht, weil ich dachte, dass es ein Witz sei. Nach und nach wurde mir aber klar, dass es ernst gemeint war und wir wirklich diesen weiten, hohen Punkt ansteuern. Die Luft wurde schon etwas dünner und teilweise war es ziemlich kalt. Kurz vor dem Ende wurde es dann nochmal so richtig steil. Einige haben entschieden, unten zu bleiben, da wir sowieso schon ziemlich weit oben waren. Mich hat der Ehrgeiz jedoch gepackt und ich bin hinter ein paar Anderen Leuten bis ganz nach oben geklettert.Hier sieht man mich, wie ich ganz stolz und mit müden Beinen oben auf dem Berg stehe. Die Aussicht war der Hammer: Ein Rundumblick auf die Rocky Mountains. Der anstrengende Weg hat sich mehr als gelohnt, denn so eine schöne Aussicht habe ich glaube ich noch nie in meinem Leben gesehen.Nach der anstrengenden Wanderung haben wir uns eine Pause verdient und sind zum „Pyramid Lake“ gefahren. Der See ist sehr ruhig. Über eine Brücke gelangt man auf die „Pyramid Island“, eine kleine Insel auf dem See. Dort haben wir eine Weile gesessen und die Ruhe genossen.Sonntag Morgen bin ich mit leichtem Muskelkater aufgewacht. Es war leider schon der letzte Tag unseres Trips. Nach dem Koffer packen ging es zu einem Rundweg des „Maligne Canyon“. Der Weg hat an einem Fluss und einigen kleinen Wasserfällen entlanggeführt. Hier sieht man die ganze Reisegruppe mal gesammelt auf einem Foto.Nach der kleinen Wanderung haben wir eine Pause am „Maligne Lake“ eingelegt. Der See war super klar und hatte eine unglaubliche Kulisse durch die Berge im Hintergrund. In der Sonne war es so warm, dass ein paar von uns sogar schwimmen gegangen sind. Das Wasser war trotzdem eiskalt und ich bin natürlich nicht in den See gegangen, wie man schon vermuten konnte.Unser letzter Programmpunkt war der „Moose Lake“. Auch wenn er diesen Namen trägt, haben wir leider keinen Elch im See baden sehen. Und auch auf dem Weg durch den Wald und vorbei an einigen Bär-Warnungen ist uns kein Bär begegnet. Ein bisschen traurig war ich da schon. Aber der See war trotzdem sehr schön.Auf der Rückfahrt sind wir dann direkt an mehreren Hirschen vorbeigefahren. Sie haben uns im Auto fast gar nicht beachtet, sodass wir ganz langsam an ihnen vorbeifahren konnten.Das war es leider auch schon von unserem Trip nach Jasper. Ich bin wirklich unglaublich beeindruckt von der Natur und kann gar nicht genug haben. So beeindruckt, dass wir nächste Woche in den anderen Ort, Banff fahren. Denn so schönes Wetter werden wir wahrscheinlich nicht mehr haben, wenn wir hier in Kanada sind.
Da wäre ich auch gerne dabei gewesen.
Vielleicht bekommst du Lust, auch in „Germany“ mehr zu wandern😂
Ein sehr schöner Bericht und Klasse Fotos,
weiter so 💋👏
2 Kommentare
Wow! Da wäre ich auch gerne dabei gewesen! Tolle Bilder übrigens!
Da wäre ich auch gerne dabei gewesen.
Vielleicht bekommst du Lust, auch in „Germany“ mehr zu wandern😂
Ein sehr schöner Bericht und Klasse Fotos,
weiter so 💋👏